Falke

10. Oktober 2017 | Vogelbücher | 0 Kommentare

Buchcover mit einem sitzenden Falken

Der „Falke“ ist erst kürzlich bei uns erschienen, und doch ist es das ältere Werk von Helen Macdonald. Mit „H wie Habicht“, ihrem Erstling im deutschen Büchermarkt, ist der Britin ein Husarenstück gelungen: Sie wird unter Vogelkundigen kontrovers diskutiert, und sie fasziniert unzählige LeserInnen, weil jeder und jede spüren kann, welchen Kampf die Autorin mit ihrem Habicht und den Tiefschlägen des Lebens da ausficht.

Um ihre Bücher mit Gewinn zu lesen, muss man weder Falkner noch Ornithologe noch Naturliebhaber sein. Die Autorin ist übrigens all dies und dazu Historikerin.

Die Originalausgabe von „Falke“ kam bereits 2006 in Großbritannien in die Buchläden. Im aktuellen deutschen Vorwort erklärt Helen Macdonald, wie es zu diesem Buch kam. Kurz gesagt: Eigentlich fraß sie sich durch Literaturberge, um das Verhältnis von Falke und Mensch in einer Doktorarbeit zu erfassen. Doch daraus wurde nichts.

Stattdessen wurde aus der Fülle des Materials, den Notizen und Randnotizen ein Buch. Keine Naturfibel, sondern Helen Macdonald schreibt eine Kulturgeschichte des Falken. Aus zahlreichen Mosaiksteinchen setzt sie ein Bild des Falken in menschlichen Gesellschaften zusammen und garniert alles mit Fotos, die neugierig machen: der Greif auf der Hand eines Falkners am persischen Hof des 15. Jahrhunderts, als Jäger von Wildgänsen auf einem russischen Aquarell, als Ikon in der Werbung für den rasanten Ford Falcon der 1950er Jahre…

Falken in der Hand des Menschen

Nicht nur der Falkenbiologie und der Falknerei ist ein Kapitel gewidmet, sondern auch der Rolle von Falken – und dem Mythos des kühnen, blitzschnellen Jägers – in der Kriegsmaschinerie. Natürlich geht es auch um die Bedrohung zahlreicher Falkenarten durch Pestizide, industrielle Landwirtschaft und den Abverkauf der begehrten Vögel in Asien.

Aber wie gut, dass Helen Macdonald uns Mut macht: Sie beschreibt, wie der Wanderfalke in den USA im letzten Moment gerettet wurde und welche Chancen Großstädte den geflügelten Stadtbewohnern bieten können.

Dieses Buch ist definitiv kein Krimi, aber ich finde darin viele überraschende Häppchen zum Thema Falke.

Von einem will ich erzählen: Helen Macdonald beschreibt, welche außerordentliche Rolle die Jagd mit Falken über Jahrhunderte in Europa spielte. Bis sie im 19. Jahrhundert an Bedeutung verlor … außer für eine „Handvoll Exzentriker” wie dem Vater von Henri Toulouse-Lautrec.

Toulouse-Lautrec senior beliebte es, mit flatternden Schößen und Falken auf der Faust durch die Straßen von Albi zu flanieren.

Als ich diesen Sommer im südfranzösischen Albi, Heimat zahlloser Tauben und von Henri Toulouse-Lautrec, ein paar Urlaubstage verbrachte und gerade der „Falke“ gelesen hatte, stieß ich im Musée Toulouse-Lautrec dieser Stadt auf das tolle Gemälde eines Falkners – gemalt vom 16jährigen Künstler. Noch mehr begeisterte mich sein Wanderfalke – in Öl gemalt auf Holz – aus demselben Jahr.

Aber man muss nicht über Toulouse das nahegelegene Örtchen Albi ansteuern, um diese „Falke“-Lektüre mit Gewinn zu lesen.

Falke
Autorin: Helen Macdonald
Verlag: C.H. Beck
Jahr: 2017

Liebe Fans meiner Fotos, ich freue mich, wenn euch das eine oder andere Foto so gefällt, dass ihr es von meiner Website herunterladen möchtet. Allerdings sind alle mit ©Copyright geschützt. Darum fragt mich bitte per E-Mail vor jedem Download. Elke Brüser

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Frau mit Fernglas beobachtet etwas in der Ferne

Mit Fernglas und Kamera auf Vogel-„Jagd“ zu gehen, ist mancherorts geradezu ein Sport und von Wetteifer geprägt. Ich halte aber wenig davon, möglichst viele und auch seltene Arten aufspüren zu wollen, um sie akribisch in Listen zu erfassen. Mein Ding ist: stehen bleiben, lauschen und schauen, was Tiere so treiben.

Textes en français

Si cela t’intéresse: Ma chère amie Annie Riou a traduit quelques articles du blog en français. Et depuis 2023 Juliette Rakei, étudiante de la zoologie à Berlin et bilingue, fait des traductions. Merci! Tu les trouves ici.

Vogel des Jahres

Zwei schwarz-weiße Vögel mit teils schillernden Flügeln stehen sich gegenüber, unter ihnen ein kleiner Jungvogel.

2024  Der Kiebitz

Zwei Braunkehlchen sitzen auf einer Distelblüte, es sind Männchen und Weibchen.

2023  Das Braunkehlchen

Ein Rotkehlchen hockt auf einem Ast und füttert mit einem Wurm, den es im Schnabel hält, einen Jungvogel.

2022  Das Rotkehlchen

Wiedehopf mit gesträubter Haube - Ausschnitt aus einer Grafik im "Naumann" Bd.IV

2021  Der Wiedehopf

Eine rosabrüstige Taube sitzt auf einem Ast und blickt mit ihrem roten Auge zu uns.

2020  Die Turteltaube

Vier Lerchenvögel, in der Mitte ein adultes männliches Tier mit kleiner Holle.

2019  Die Feldlerche

Männlicher und weiblicher Star im Frühjahr im Prachtkleid - mit weißen Tupfern auf schwarzem Grund - auf einen Zweig sitzend.

2018  Der Star

Ein Waldkauz sitzt auf einem Ast; kolorierte Zeichnung aus Brehms Tierleben.

2017  Der Waldkauz

Ein Waldkauz sitzt auf einem Ast; kolorierte Zeichnung aus Brehms Tierleben.

2016  Der Stieglitz

Seevogel des Jahres

Ein Waldkauz sitzt auf einem Ast; kolorierte Zeichnung aus Brehms Tierleben.

2024  Der Sterntaucher

Brandseeschwalbe mit schwarzem Schädel und Mähne steht auf einem Felsen am Meer.

2023  Die Brandseeschwalbe

Ein möwenartiger Vogel steht auf einem Felsstein im nordisch anmutenden Meer

2022  Der Eissturmvogel

Der Jahresseevogel 2021 als Zeichnung: Zwei Weißwangengänse mit weißer Stirn und weißer Kehle vor einem nordischen Meer mit steilen Felsen.

2021  Die Weißwangengans

Auf einem Felsvorsprung am Meer steht eine Fluss-Seeschwalbe mit deutlich schwarzer Schnabelspitze. Links eine Zwergseeschwalbe und hinter ihr eine Küstenseeschwalbe.

2020  Die Fluss-Seeschwalbe

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2019  Die Eiderente

Drei Sandregenpfeifer stehen am Meeresstrand. Links das Weibchen, rechts ein blasser gefärbter Jungvogel und in der Mitte das Männchen auf einem Stein. Jungtier

2018  Der Sandregenpfeifer

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Drei Basstölpel in verschiedenen Altersstufen: weißes Baby, dunkler Jungvogel und weißer Altvogel mit gelblichem Kopf.

2016  Der Basstölpel

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