Das sind doch mal Farben! Diese Hinduracke, die an der Küste des Oman eine Palme anflog, war für mich ein echtes Geschenk. Denn ich hatte die schillernden Vögel vorher in mehreren Oasen gesehen: ihr leuchtendes Blautürkis im Schatten der Dattelpalmen. Aber meiner Linse waren sie immer entwischt.
Das Hauptverbreitungsgebiet der Hinduracken ist Indien, aber am Persischen Golf – und so auch an der Küste des Sultanats Oman – sind sie ebenfalls häufig. In der Größe ähneln sie unseren Eichelhähern.
Diese farbenprächtige Racke hatte am späten Nachmittag sicher Appetit – auf irgendein Insekt oder ein kleines Wirbeltier. Dass sie eine Palme anflog, war kein Zufall: Sie und ihre Artgenossen sind „Ansitzjäger“. Sobald sie von ihrem Ausguck etwas Fressbares erspähen, lassen sie sich meist im Gleitflug fallen und schlagen die Beute dann am Boden.
Manchmal gehen Hinduracken auch zu Fuß auf Beutefang. Meist folgen sie dann Landmaschinen und fressen aufgescheuchte Insekten und Wirbeltiere.
Auf Englisch heißen die Vögel aus der Ordnung der Rackenvögel, zu denen auch unser farbenprächtiger Eisvogel und der Wiedehopf gehören, übrigens „Indian Roller“.
Und das hat folgenden Grund: Bei der Balz imponieren die Tiere durch lustige Verbeugungsrituale und allerlei Flugkünste.
Besonders auffällig verhalten sich die männlichen Vögel, die erst rund 200 Meter aufsteigen und sich dann abrupt fallen lassen. Dabei drehen und überschlagen sie sich!
Hinduracke | Lamineur indien | Indian Roller | Coracias benghalensis
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