
Viele Weißstörche verbringen den Winter in Afrika, südlich der Sahara. Manche kommen früher, andere später in ländliche Gebiete nördlich der Alpen zurück. Oft sind die männlichen Tiere früher als die weiblichen im Brutgebiet und besetzen einen Horst.
Störche sind nesttreu und versuchen wieder dort zu brüten, wo sie im Jahr zuvor Junge großgezogen haben. Aber das ist leichter gesagt als getan, denn manchmal ist der Horst aus dem Vorjahr schon besetzt und man muss ihn sich erkämpfen. Oder Neuankömmlinge aus Afrika versuchen, einen Storch oder ein Paar von ihrem Stammplatz zu vertreiben.
Dabei kommt es oft zu heftigen Kämpfen, nicht nur zwischen männlichen Tieren. Weißstörche attackieren einander mit den Schnäbeln und den kräftigen Stelzbeinen. Sie stoßen ihren Kontrahenten vom Nest, verletzen ihn am Hals oder an den Armschwingen. Bei den Horstkämpfen, die mehrere Minuten andauern, fliegt der Angreifer immer wieder Attacken von oben herab.
Sind bereits Eier oder Junge im Nest, werden sie unter Umständen vom Angreifer rausgeschmissen. Immer sind die Tiere nach einem Kampf erschöpft. Dennoch, klappern gehört zum Geschäft: Ist der Angreifer abgewehrt, klappert der siegreiche Storch oder das Paar auf dem Nest.
Weißstorch | Cigogne blanche | White stork | Ciconia ciconia