Alte Liebe

Weiblicher Storch sitzt tief im Nest und brütet.
Der Horst ist wieder besetzt. Sicher von Tristan und Isolde!

Kürzlich war ich ja auf der Suche nach „meinem“ Storchenpaar aus dem Vorjahr, Tristan und Isolde getauft, und fand die beiden dann aber nicht auf dem Horst, den sie im letzten Jahr besetzt hatten. Da war ich froh im Nachbardorf anderes neues Glück zu entdecken. Und nun das: Tristan und Isolde sind zurück.

Wie schon erwähnt sind Störche im Prinzip standorttreu. Allerdings kann man nie ganz sicher sein, dass dieselben Vögel wieder ihren angestammten Platz besetzen, denn es kommt vor, dass ein Partner den Rückflug nicht übersteht. Dann gibt es entweder einen neuen Partner beziehungsweise eine Partnerin oder ein neues Paar. Aber ich gehe mal davon aus, dass hier wieder Tristan und Isolde Quartier bezogen haben.

Storch stolziert über eine grüne Wiese.
Auf Futtersuche

Ich war total begeistert als ich das Paar auf dem Horst sah und folgte Tristan so schnell es ging. Denn er rauschte gerade davon, als ich mein Auto parkte. Kurz darauf entdeckte ich ihn einige hundert Meter weiter, auf einer saftigen Wiese, die von Gräben gesäumt ist. Dort schlug er sich über eine Stunde lang den Magen voll.

Der Storch hat im Schnabel eine große Portion Pferdemist mit viel Heu.
Pferdemist fürs Storchennest

 

 

Als ich dann dachte, nun geht’s wohl zurück zu Isolde, da flog er knapp über mich hinweg und landete auf der anderen Seite der Straße. Dort traben nicht nur Pferde auf einer Weide, sondern es gibt auch einen großen Misthaufen in geringer Entfernung vom Pferdestall.

Ich war ganz verwundert, als Tristan sich von dort eine Portion Pferdemist holte. Von seinem Schnabel war kaum noch etwas zu sehen. Und dann transportierte er das Ganze – nachdem er es sich nochmals zurechtgelegt hatte – zum Horst.

Storch legt das Nistmaterial auf den Boden und nimmt es neu in den Schnabel auf.
Das Material wird nochmals neu geordnet. Vorher ließ sich damit nicht fliegen.

Oben angekommen verstaute Tristan die matschigen Halme im Geflecht der Zweige. Erst dann sah und hörte ich das begrüßende Klappern des Paares. Nicht einmal dafür erhob sich Isolde. Sie hält bereits die Eier warm.

Männlicher Storch mit Pferdemist im Schnabel steht auf dem Nest, während das weibliche Tier brütet.
Tristan bringt das Nistmaterial ins Nest, wo Isolde brütet. (Die Antennen sind weit genug weg!)

 

Weißstorch | Cigogne blanche | White stork | Ciconia ciconia



Liebe Fans meiner Fotos, ich freue mich, wenn euch das eine oder andere Foto so gefällt, dass ihr es von meiner Website herunterladen möchtet. Allerdings sind alle mit ©Copyright geschützt. Darum fragt mich bitte per E-Mail vor jedem Download. Elke Brüser

2 Kommentare zu “Alte Liebe

  1. Liebe Elke, die Fotos von Tristan sind toll!
    Eben las ich in der Zeitung über den „Problemstorch“ Ronny, der in Glambeck auf Autos und Fensterscheiben einhackt.
    Offensichtlich gibt es auch bei Störchen eine große Verhaltensvielfalt …

    1. Danke Irma. Verhaltensvielfalt ist gut gesagt und lässt offen, was dahinter steckt. Ronny war schon letztes Jahr in der Presse, etwa beim Tagesspiegel als „Ronny Rotbein, der Rabauke“. Es ist übrigens erhellend zu lesen, wie unterschiedlich in Medien getitelt wird – auch in Sachen Storch. Aktuell finde ich zum Beispiel online bei Welt N24 tatsächlich den Titel „Terrorvogel in Glambeck: Storch Ronny …“. rbb-online.de ist angenehm zurückhaltend und titelt „Ein Dorf und sein Storch – Problemstorch Ronny hat …“. Und Merkur.de macht uns Hoffnung „Rüpelstorch-Storch Ronny ist zurück in Glambeck und wird bald Vater.“
      Leider ist der Rabauke verletzt – womöglich durh eine Kampf am Horst. Da wird wohl noch die ein oder andere Geschichte kommen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert