Auch als eingefleischte Biologin muss ich gestehen, es bricht mir durchaus das Herz: Der jüngste Waldkauz im Berliner Nistkasten ist tot. Er hat nur 28 Tage gelebt.
Er war vier Tage jünger als seine Geschwister. Er hatte es immer ein bisschen schwerer, war deutlich kleiner, hat sich aber doch bravourös durchgesetzt, wenn es ums Futter ging. Es gibt ein Video, wo er eine ganze Maus verputzt.
Was letztlich dazu führte, dass er von den Geschwistern verspeist wurde, ist noch nicht geklärt. Dazu lest ihr am besten die Erläuterung des NABU. Dem übrigens nochmals für die Webcams in Berlin und Kempten gedankt sei.
Es ist aber völlig klar, dass solche und ähnliche Ereignisse in der Natur ständig vorkommen. Das Bedauern, das sich auch in den vielen lesenswerten Kommentaren auf der NABU-Seite ausdrückt, kommt natürlich auch dadurch zustande, dass viele BesucherInnen des Blogs regelmäßig nach den Eiern, den geschlüpften und heranwachsenden Waldkäuzen geschaut haben. Dadurch entsteht eine enge Beziehung – wie bei Haustieren. Und wenn dann noch Namen vergeben werden dürfen, ist das Mitleid umso größer.
Eigentlich positiv, dass in so vielen Kommentaren schon früh zum Ausdruck kommt, wie schön es wäre, wenn das Nesthäkchen – das immer hinterher war – durchkommt. Manche hatten da von Anfang an Bedenken. Der kleine Waldkauz hat es nicht geschafft. Bei dem regnerischen Wetter in Berlin hat er – als Futter – womöglich seinen Geschwistern das Leben gerettet; zumindesst sie satt gemacht.
Ich hoffe, wir können uns demnächst über drei flotte Ästlinge freuen, die dann den Nistkasten verlassen haben und im Geäst sitzend auf Futterlieferungen der Eltern warten.
Waldkauz | Hibou brun | Brown owl | Strix aluco
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