In unserem Garten lässt sich auch dieses Jahr wieder eine Mönchsgrasmücke hören. Sie hat einen faszinierenden, variantenreichen Gesang, aber gut zu sehen ist sie selten. Heute hatte ich beim Besuch „meiner“ Habichte Glück: Eine Mönchsgrasmücke – gut zu erkennen an der schwarzen Kappe – saß nicht allzu weit entfernt und jubilierte mit voller Kraft.
Ich kann den Gesang gar nicht in Worte fassen und überlasse das lieber dem Ornithologen Johann F. Naumann, der ihn mit Hingabe beschrieb. Hier eine kleine Kostprobe (Naumann, Naturgeschichte der Vögel Mitteleuropas, 1905, Bd. 2, S. 154):
Der Gesang des Männchens ist einer der allervorzüglichsten Vogelgesänge … Er besteht aus einem sehr abwechselnden, angenehmen Piano, dem ein rein flötendes, lautes Forte folgt, das wie ein kurzer Marsch oder eine Fanfare klingt.
Früher wurde die Mönchsgrasmücke auch als „Stubenvogel“ gehalten, eben weil sie so wunderbar singt. Sie in einen Käfig zu stecken, scheint mir allerdings barbarisch. Aber ich las ein paar Tipps, wie man sie in den Garten locken kann, und gebe die gerne weiter (U. Schmid, Welcher Gartenvogel ist das, Kosmos 2012):
Wer den schönen Gesang der Mönchsgrasmücke genießen will … der überlasse eine Ecke seines Gartens dichtem Unterholz. Rankende Brombeeren schützen den Neststandort vor streunenden Katzen. Beerentragende Sträucher locken die Grasmücken im Spätsommer und Herbst in den Garten.
Übrigens sieht der Habichthorst derzeit sehr frühlingshaft aus. Aber dazu ein andermal.
Mönchsgrasmücke | Fauvette à tête noir | Blackcap | Sylvia atricapilla
Et en français: Chant en fanfare
Hallo Elke,
auch in meinem Hinterhof hält sich seit einigen Tagen eine Mönchsgrasmücke auf.
Und singt – meistens morgens bis in den Vormittag – was die Kehle nur so hergibt.
Liebe Grüße aus München
Waltraud
Du hast recht: was die Kehle nur so hergibt … und das ist eine Menge. Absolut faszinierend. Ich muss unbedingt mal wieder auf deine Webseite schauen, damit ich weiß, was du in Marokko alles gesehen hast. Aber das klappt erst nach Ostern.