Palmtaube im Oman

31. Oktober 2017 | Große Vögel, Mensch & Vogel | 0 Kommentare

Palmtaube von der Seite, läuft auf dem Boden. Ihre rötliche Färbung im Kopfbereich, das bräunliche Gefieder sowie das dunkel gepunkte Halsbereich fallen auf.

Alfred E. Brehm: „licht weinrot, bräunlich überflogen … an den Seiten bläulichgrau gefärbt“

Heute entführe ich euch ein wenig in den Süden – in die Welt des Sultanats Oman. Dort, wie in vielen Ländern Afrikas und des Orients, lebt die Palmtaube – auch Senegaltaube genannt. Sie ist keine Rarität, aber ein hübscher und attraktiv rufender Vogel, der die Nähe des Menschen mag. Darum gilt die Art als „Kulturfolger“.

Was das Äußere angeht, hat Alfred E. Brehm die Sache wieder auf den Punkt gebracht und darum erneut ein Zitat aus der Zeit als Farbdrucke teuer waren und die Fotografie noch in den Kinderschuhen steckte (Brehms Tierleben, Leipzig und Wien, 1900, Bd. V, Vögel Bd. 2, S. 420). Er schreibt über die Palmtaube, dass sie

nur 26 cm lang, licht weinrot, bräunlich überflogen, in der Steißgegend weiß, auf dem Mantel holzbraun, gelblichbraun gesäumt, auf Unterrücken und Bürzel in der Mitte düsterbraun, an den Seiten bläulichgrau gefärbt ist, und … (ihr) Halsband auf zimtrotem Grunde durch breite, schwarze Längs- oder Schaftstriche gezeichnet wird.

So ist es.

Palmtaube läuft zwischen größeren Steinen herum. Im Hintergrund erahnt man das Meer.

Futtersuche am steinigen Strandabschnitt

Die Palmtaube gehört wie noch 12 weitere Taubenarten zu den Turteltauben. Ihr Rufen erinnert ein wenig an lautes Lachen, weshalb die englischsprachige Fachliteratur von der „Laughing Dove“ spricht.

Diese Taube aus dem Orient, die nun meine Taubenschau ergänzt, sah ich am Meer, in den Bergen und in der Wüste des Omans.

Sie ist nicht auf einen bestimmten Lebensraum angewiesen, sondern tatsächlich weit verbreitet und überhaupt nicht gefährdet. (J. Eriksen & R. Victor, Oman Bird List, 2013, Sultan Qaboos University) Das ist doch mal eine gute Nachricht.

Die Stadtbewohnerin

Meeresstrand mit Sand und Steinen, im Hintergrund Hotels

Strand in Maskat unterhalb der Flaniermeile

An der Strandpromenade von Omans Hauptstadt Maskat ließ mich die Stadtbewohnerin relativ nah herankommen. Weil nachmittags und abends hier viele Omanis und einige Touristen flanieren, wundert das nicht. Sie suchte am Boden – was für sie typisch ist – nach Körnern, anderem pflanzlichen Futter und wohl auch nach Lebensmittelresten.

Palmtaube duckt sich nach unten, auf der Suche nach Futter.

Krümchen im Sand oder doch wieder nichts Schmackhaftes?

Die Wüstenbewohnerin

Nachdem wir das hohe Hajar-Gebirge hinter uns gelassen hatten, hörte ich morgens im Camp der Wahiba-Wüste wieder den Klang der Palmtaube.

Drei noch im schatten stehende Bäume vor einer Sanddüne, die bereits von der Sonne angestrahlt wird.

Sonnenaufgang in der Wahiba-Wüste

Bei Sonnenaufgang machte ich mich daher gleich auf die Suche, doch die Wüstenbewohnerin war ziemlich irritiert, als ich näher kam und flog davon. Womöglich wird in weiter abgelegenen Gegenden manchmal auf sie geschossen.

Vor den rosa-leuchtenden Sandd ist die Palmtaube in den Zweigen eines Baumes nur zu erahnen.m rosafarbenen

Girrende Palmtaube, die vor dem rosa-leuchtenden Hintergrund nur zu erahnen ist.

Was mir aber ganz besonders gefiel, das war, wie sie im Morgenlicht mit der Dünenlandschaft förmlich verschwamm. Ihre sanfte rötliche Gefiederfärbung und die vom Sonnenaufgang geröteten Sanddünen flossen ineinander. Das ergab eine Art Mimese – eine wirklich gelungene Tarnung durch Anpassung an die Umwelt.

Palmtaube | Tourterelle maillée | Laughing Dove | Spilopelia senegalensis

 

Liebe Fans meiner Fotos, ich freue mich, wenn euch das eine oder andere Foto so gefällt, dass ihr es von meiner Website herunterladen möchtet. Allerdings sind alle mit ©Copyright geschützt. Darum fragt mich bitte per E-Mail vor jedem Download. Elke Brüser

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Birding

Du ahnst es vielleicht schon: Im Wort Birding steckt der englische „bird“. Unter Vogelfreunden ist das ein Schlagwort für die Beobachtung der gefiederten Tierwelt – im Feld, wie man so schön sagt. Also draußen. Ein paar Anmerkungen dazu findest du → hier.

Frau mit Fernglas beobachtet etwas in der Ferne

Mit Fernglas und Kamera auf Vogel-„Jagd“ zu gehen, ist mancherorts geradezu ein Sport und von Wetteifer geprägt. Ich halte aber wenig davon, möglichst viele und auch seltene Arten aufspüren zu wollen, um sie akribisch in Listen zu erfassen. Mein Ding ist: stehen bleiben, lauschen und schauen, was Tiere so treiben.

Textes en français

Si cela t’intéresse: Ma chère amie Annie Riou a traduit quelques articles du blog en français. Et depuis 2023 Juliette Rakei, étudiante de la zoologie à Berlin et bilingue, fait des traductions. Merci! Tu les trouves ici.

Vogel des Jahres

Drei dunkle Hausrotschwänze in einer Grafik. Links der weibliche Vogel rechts davon der männliche, beide mit roten Schwanzfedern. Der männliche Vogel ist an weißen Federn am Kopf und auf den Flügeln zu erkennen. Ganz rechts auf der Grafik und neben den Eltern ein dunkelbraun-grauer Jungvogel.

2025 Der Hausrotschwanz

Zwei schwarz-weiße Vögel mit teils schillernden Flügeln stehen sich gegenüber, unter ihnen ein kleiner Jungvogel.

2024  Der Kiebitz

Zwei Braunkehlchen sitzen auf einer Distelblüte, es sind Männchen und Weibchen.

2023  Das Braunkehlchen

Ein Rotkehlchen hockt auf einem Ast und füttert mit einem Wurm, den es im Schnabel hält, einen Jungvogel.

2022  Das Rotkehlchen

Wiedehopf mit gesträubter Haube - Ausschnitt aus einer Grafik im "Naumann" Bd.IV

2021  Der Wiedehopf

Eine rosabrüstige Taube sitzt auf einem Ast und blickt mit ihrem roten Auge zu uns.

2020  Die Turteltaube

Vier Lerchenvögel, in der Mitte ein adultes männliches Tier mit kleiner Holle.

2019  Die Feldlerche

Männlicher und weiblicher Star im Frühjahr im Prachtkleid - mit weißen Tupfern auf schwarzem Grund - auf einen Zweig sitzend.

2018  Der Star

Ein Waldkauz sitzt auf einem Ast; kolorierte Zeichnung aus Brehms Tierleben.

2017  Der Waldkauz

Ein Waldkauz sitzt auf einem Ast; kolorierte Zeichnung aus Brehms Tierleben.

2016  Der Stieglitz

Seevogel des Jahres

Drei schwarzköpfige Möwen im sogenannten Prachtkleid oder Brutkleid. In der Mitte steht die Lachmöwe mit orangerotem Schnabel und ebensolchen Beinen.

2025  Die Lachmöve

Ein Waldkauz sitzt auf einem Ast; kolorierte Zeichnung aus Brehms Tierleben.

2024  Der Sterntaucher

Brandseeschwalbe mit schwarzem Schädel und Mähne steht auf einem Felsen am Meer.

2023  Die Brandseeschwalbe

Ein möwenartiger Vogel steht auf einem Felsstein im nordisch anmutenden Meer

2022  Der Eissturmvogel

Der Jahresseevogel 2021 als Zeichnung: Zwei Weißwangengänse mit weißer Stirn und weißer Kehle vor einem nordischen Meer mit steilen Felsen.

2021  Die Weißwangengans

Auf einem Felsvorsprung am Meer steht eine Fluss-Seeschwalbe mit deutlich schwarzer Schnabelspitze. Links eine Zwergseeschwalbe und hinter ihr eine Küstenseeschwalbe.

2020  Die Fluss-Seeschwalbe

Eine schwarzweiß gemusterte Eiderente mit pfirsichfarbener Brust paddelt mit den Füßen im grünlich Meerwasser.

2019  Die Eiderente

Drei Sandregenpfeifer stehen am Meeresstrand. Links das Weibchen, rechts ein blasser gefärbter Jungvogel und in der Mitte das Männchen auf einem Stein. Jungtier

2018  Der Sandregenpfeifer

Vier Eisenten hocken auf Steinen im Wasser: großes männliches Tier mit brauner Brust, helleres weibliches Tier und zwei ebenfalls helle Jungvögel.

2017  Die Eisente

Drei Basstölpel in verschiedenen Altersstufen: weißes Baby, dunkler Jungvogel und weißer Altvogel mit gelblichem Kopf.

2016  Der Basstölpel

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