Erforscher des Gesangs der Vögel
Dietmar Todt hat die Verhaltensbiologie an der Freien Universität Berlin begründet und viele Jahre geleitet. Dort wurde die Kommunikation von Vögeln und Säugetieren nicht nur registriert, sondern mit intelligenten Experimenten nach der „Grammatik“ und der Funktion ihrer Laute gefragt.
Das ist möglich, weil der Gesang eines Vogels sich meist in einzelne Töne, sogenannte Elemente, und in Strophen gliedern lässt und neue technische Entwicklungen es erlauben, Vokalisationen als Muster zu visualisieren und immer exakter zu vermessen.
Manche Singvögel haben ein großes Repertoire. So kennen männliche Amseln 40 – 50 verschiedene Strophen. Was ein Amselhahn davon singt und in welche Reihenfolge er diese produziert, ist keine Sache des Zufalls. Zum Beispiel wird bei territorialen Auseinandersetzungen gekontert.
Auszug aus Prinzipien vokaler Kommunikation bei höheren Wirbeltieren (Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin, Bd. 20/21, 1981):
Bei unseren Untersuchungen prüften wir u.a., wie ein Individuum vokal auf Gesangsmuster reagierte, die seinen eigenen Strophen besonders ähnlich waren. Dazu werden gesangsaktive Männchen mit Tonbandaufnahmen ihres Eigengesangs konfrontiert… Wie wir fanden, bestand die häufigste spezifische Reaktion der Versuchstiere darin, eine vorgegebene Reizstrophe mit genau jener Gesangsstrophe ihres eigenen Repertoires zu beantworten, die der Reizstrophe dem Muster nach am ähnlichsten war (= äquivalente gesangliche Reaktion = Konterantwort).
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